Zwei Tage voller bemerkenswerter Eindrücke, sympathischer Gespräche und interessanter Vorträge liegen hinter mir. Vom 29. bis zum 30. Januar habe ich die LEARNTEC in Karlsruhe besucht – die größte Messe zum Thema E-Learning auf europäischem Boden.
Das äußere Umfeld stimmte schon mal. Am Karlsruher Hauptbahnhof stieg ich in einen kostenlosen Shuttle-Bus, der mich in nur 15 Minuten direkt zum Eingang der Messe beförderte. In der Messe selbst konnte man sich am Eingang sofort mit dem Messekatalog, einem detaillierten Hallenplan und einem Voucher-Heft bewaffnen. Letzteres habe ich allerdings erst zu spät durchgeblättert. Die „Pixel-Socken“, die ein Aussteller verschenkte, waren leider schon aus. Das nächste Mal werde ich schneller sein.
In zwei Hallen buhlten hochgerechnet um die 200 Aussteller um die Aufmerksamkeit der Besucher – angefangen von bombastischen Installationen mit eigener Bühne und offener Küche bis hin zu winzigen Ein-Hocker-Ständen. Thematisch ging es hauptsächlich um Learning Management Systeme (LMS), Content-Erstellung, Video-Conferencing und Autorentools, aber auch Inhalte wie Teamentwicklung, Verhaltenstraining oder Change-Management wurden präsentiert. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf dem Themenkomplex Fremdsprachentraining. Auch wenn sich die Masse der E-Learning-Lösungen an Interessenten aus Wirtschaft und Verwaltung wandte, waren doch einige Aussteller dabei, die speziell den traditionellen Lernbetrieb Schule ansprachen.
Erweitert wurde das Messeangebot durch zahlreiche Vorträge in unterschiedlich groß dimensionierten Arenen inmitten der beiden Hallen. Mal durfte man sich als Zuschauer in bequemen Stühlen lümmeln, mal musste man mit Faltwürfeln Vorlieb nehmen. Während einige der Vorträge die Werbetrommel für das sich präsentierende Unternehmen trommelten, legten andere Akteure den Focus auf einen allgemeinen Mehrwert für das Auditorium.
Besonders spannend fand ich es, in einem der Vorträge von einer Studie zu hören, die Anwender nach den für sie wichtigsten Kriterien bei Lernvideos befragte. Die folgenden fünf Punkte wurden am häufigsten genannt:
1. Das Video muss inhaltlich das halten, was der Titel verspricht.
2. Das Video muss klar verständlich sein mit einem nachvollziehbaren roten Faden.
3. Der/Die Sprecher/-in sollte sauber artikulieren und sympathisch rüberkommen.
4. Die Idealdauer eines Lernvideos liegt bei zwei bis fünf Minuten.
5. Das Video sollte technisch sauber produziert sein, aber Hollywoodniveau wird nicht erwartet.
Die Messe habe ich natürlich nicht nur zu Recherchezwecken genutzt, sondern auch um vertiefende Gespräche mit unseren bisherigen Partnern LMS365 und Know How! AG zu führen. Sie konnten sich nach meiner Beobachtung an ihren Ständen nicht über Langeweile oder mangelndes Interesse beklagen.
Was langfristig bleibt, sind einige gute Inspirationen, jede Menge neue Kugelschreiber und Umhängebeutel sowie umfangreiches Infomaterial über mögliche, zukünftige Kooperationspartner. Was nur kurzfristig blieb waren Aachener Printen, Schweizer Schokolade [Ich fürchte, ich bin den Leuten dort am Stand ein bisschen auf den Nerv gegangen ;).] und Unmengen an Obst und erfrischenden Getränken. Spätestens in zwei Jahren will ich wieder dabei sein auf der LEARNTEC – hoffentlich mit einem eigenen VALUZE-Stand?